Weiterentwicklung: Die zweite Generation und eine Welt im Wandel (1975-2002)

1975 stirbt Adalbert Raps. Aus seinem Nachlass entsteht die Adalbert-Raps-Stiftung. Nach seinem Tod übernehmen sein Neffe Horst Kühne und langjähriger Wegbegleiter Waldemar Pfeiffer die Unternehmensleitung bei RAPS und setzen den Kurs der Innovation und Internationalisierung fort. Am Standort am Goldenen Feld (siehe Bild) geht es weiter in Richtung Erfolg. Aus Auslandskontakten werden 1977 die ersten Auslandsniederlassungen, wie zum Beispiel in Frankreich, Österreich und der Schweiz.

Die Verbraucher fordern mittlerweile immer mehr Vielfalt. Bei RAPS geht man deshalb mit der Zeit: Ernährungstrends werden in den RAPS-Seminaren aufgegriffen und spiegeln sich in neuen Produkten wider. Schnell sind die Kapazitätsgrenzen am goldenen Feld erreicht.
1980 nimmt das neue Werk in der Adalbert-Raps-Straße die Produktion auf und das Unternehmen führt am neuen Standort in Kulmbach technologische Innovationen ein, wie den RAPS-Prozessrechner, der nun den Produktionsprozess steuert und kontrolliert und das Coating-Verfahren, das in der Lebensmittelindustrie zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Über Jahre arbeitet man bei RAPS an einer Extraktionsanlage ohne chemische Lösungsmittel. 1992 ist es schließlich so weit: Die CO2-Extraktionsanlage, in der durch überkritisches CO2 die wichtigen Aromaträger aus dem Gewürz gelöst werden, wird in Betrieb genommen und ermöglicht eine bisher unerreichte, natürliche Geschmacksintensität, die dem Naturgewürz nahekommt.

Waldemar Pfeiffer (im Bild der Dritter von rechts) und Horst Kühne (im Bild der Erste von rechts) gestalten für viele Jahre gemeinsam die Entwicklung von RAPS. Als Waldemar Pfeiffer 1994 überraschend verstirbt, hinterlässt er eine große Lücke. Horst Kühne steht vor der Aufgabe, die Zukunft von RAPS noch einmal neu zu gestalten. Eine Säule ist hierbei die Gründung eines beratenden Beirats. Das dreiköpfige Gremium ist Teil einer langfristigen Strategie, mit der sich RAPS gerade bei der Besetzung der Geschäftsführung für die Zukunft neu aufstellt.
"Mein Vater Horst Kühne hat sehr stark die Internationalisierung und die Kundenorientierung vorangetrieben. Er war stark nach außen gerichtet und Waldemar Pfeiffer war nach innen gerichtet auf die Produkte, die Rohstoffe und die Technologie, die den Erfolg von RAPS ermöglicht haben. Und das hat sich hervorragend ergänzt." – Frank Kühne

Kurz darauf trifft Horst Kühne selbst das Schicksal. Der Hauptgesellschafter und Geschäftsführer erkrankt an Parkinson. In enger Abstimmung mit seiner Familie setzt Horst Kühne zusätzlich einen familienfremden Geschäftsführer ein und leitet den nächsten Generationswechsel langsam ein. 2005 zieht er sich schließlich aus dem operativen Geschäft von RAPS zurück, bleibt dem Unternehmen und der Belegschaft aber bis zu seinem Tod im Jahr 2017 eng verbunden.