Unsere Wurzeln: Gründung und Anfänge in Hamburg (1924-1945)
Adalbert Raps entwickelt nach der Unternehmensgründung 1924 ein Herstellungsverfahren für salzfreie Produkte. In seinen Notizbüchern arbeitet er Rezepturen aus, streicht oder ergänzt Zutaten und notiert akribisch Grammzahlen. Die Maßstäbe, die er im Pharmaziestudium erlernt hat, überträgt der ehemalige Apotheker nun auf die Qualität und den Geschmack seiner RAPS-Produkte – mit Erfolg: Schon bald werden sie bis in die Schweiz exportiert werden. Umgeschlagen werden diese Waren, wie das Bild zeigt, im Hamburger Hafen.
Die Produktion wird 1937 ausgebaut, als Adalbert Raps ein Fabrikgrundstück am Mittellandkanal nahe des Hamburger Freihafens erwirbt, wo größere Betriebsanlagen entstehen. Als einer der Ersten, bewarb das Unternehmen seine Produkte auf Messen und konnte somit eine breite Zielgruppe erreichen.
Die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 bringt große gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Umbrüche mit sich. Die Verfolgung von Andersdenkenden und Minderheiten ist auch in Hamburg nun Alltag. Adalbert Raps betätigt sich nicht politisch.
Das Unternehmen RAPS wird von den Wirren der Zeit erfasst: Durch den von den Nationalsozialisten entfesselten Zweiten Weltkrieg sind bald kaum noch Gewürzimporte möglich. Und bald fällt der Krieg auch auf Deutschland zurück, Hamburg wird zum Ziel von verheerenden Bombenangriffen.
Das RAPS-Sortiment an Würzmischungen für Fleischwaren war für verschiedenste Produktgruppen geeignet, wie Roh-, Brüh-, Koch- oder Leberwurst. Diese gab es dann jeweils in salzfreier oder salzarmer Variante sowie mit und ohne Konservierungsstoffe. Die Hauptkundengruppe waren vor allem Metzgereien und Fleischereibetriebe. Auch wenn das Unternehmen keine Gewürze aus fernen Ländern mehr im Sortiment führen kann, bleiben die individuellen Gewürzmischungen ein Erfolgsrezept.
"RAPS & Co, m.b.H. Hamburg. Fabrik wirkungsvollster Spezial-Gewürze für die Fleischindustrie". – RAPS-Slogan von 1941 in einer Produktbroschüre
